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Psoriasis

Mann/Frau/Kinder, 0-12, 13-19, 20-30, 35-50, 40+, 50+

Psoriasis

 

Was ist Psoriasis und wie entsteht sie?

 

Psoriasis ist eine chronisch rezidivierende Entzündungserkrankung des Organismus mit einer angeborenen Prädisposition, die sichtbar an der Haut auftritt, außerdem auch Nägel und Gelenke betreffen kann. Die Ätiopathogenese der Psoriasis ist nicht ganz geklärt, sie wird aber den Autoimmunerkrankungen zugeordnet, was bedeutet, dass sich das Immunsystem gegen Zellen des eigenen Organismus wehrt. Eine große Rolle spielt hierbei die genetische Disposition, bei fast 30% gibt es eine positive Familienanamnese. Die Psoriasis betrifft rund 2-4 % der europäischen Population, weltweit sind etwa 80 Millionen Menschen betroffen.

 

Es handelt sich um keine Infektions- oder ansteckende Krankheit, oft ist sie genetisch bedingt und charakteristisch ist ein chronisch rezidivierender Verlauf bis zum Lebensende. Menschen mit Psoriasis leiden an einem höheren Eintrittsrisiko von Arthritis, Diabetes, Herzerkrankungen und Depressionen. Psoriasis kann in jedem Alter auftreten, erstmals tritt sie am häufigsten im Alter von 15 bis 35 Jahren auf. Sie kann nicht vollständig geheilt werden, aber sie ist eine Erkrankung, die mit adäquater Behandlung beeinflusst werden kann, ihre Anzeichen können gelindert werden und sie kann jahrelang nicht auftreten. Die Erkrankung hat Phasen der Verschlechterung und Verbesserung, manchmal tritt sie auch für einen langen Zeitraum zurück (Remission). Bei einigen Betroffenen sind diese Perioden zyklisch, sie wiederholen sich, die Krankheit "lösen" bestimmte Faktoren aus(Stress, Infektion, Hormonveränderungen, Schwangerschaft...), oder sie verschlechtert sich in gewissen Jahreszeiten (oft im Winter).

 

Was sind die klinischen Anzeichen der Psoriasis?

 

In Psoriasis-Herden reproduzieren sich Hautzellen infolge der Entzündung 3 bis 6 Tage anstatt der üblichen 28 Tage, was zu den typischen erhabenen rötlichen Schuppenherden am Rumpf, den Gliedern und der Kopfhaut führt. Psoriasis hat bei unterschiedlichen Patienten unterschiedliche klinische Bilder mit ähnlichen, für Psoriasis charakteristischen Merkmalen.

 

Psoriasisherde können klein, in der Größe von Tropfen bis Münzen – Psoriasis gutatta et nummularis (beim ersten Auftreten), chronisch stationär bis flächenhaft in den typischen Bereichen über den Gelenken (Ellenbogen, Knie), am Bauch und Kreuzbereich des Rückens auftreten – Psoriasis vulgaris, bis fast die gesamte Hautoberfläche bei der schwerwiegenden Form betreffen – Erythrodermia psoriatica.Die Herde sind rosa bis rötlich, fest, von Entzündung infiltriert, verhältnismäßig scharf abgegrenzt, mit silbrigen Schuppen an der Oberfläche. Ein Juckreiz bleibt meist aus. Bei einigen Patienten ist die Psoriasis nur in der behaarten Kopfhaut lokalisiert – Psoriasis capillitii, wo sich rötliche Schuppenherde bilden, die Haare fallen nicht aus. Bei einigen Patienten befinden sich die Herde in den Bereichen der Hautfalten (Feuchtigkeit), wie Achselhöhlen, Leistengegend, unterhalb der Brust, Genitalbereich, manchmal im Augenbereich – Psoriasis inversa. Diese Herde sind rot, von Entzündungen infiltriert, oft ohne Schuppen an der Oberfläche. Eine lokalisierte Form ist auch die Psoriasis palmoplantaris, bei der sich die Herde an den Handflächen und Fußsohlen befinden, oft verbunden mit typischen Verformungen der Nägel – Psoriasis unguium. Eine schwere akute Verlaufsform der Psoriasis ist Psoriasis pustulosa generalisata von Zumbush, bei der sich großflächige Herde bilden, die diffus über das gesamte Integument verteilt sind, konfluieren können und neben der Rötung, durch viele sterile gelbliche Pusteln charakteristisch sind. Impetigo herpetiformis isteine generalisierte, in der II. Hälfte der Schwangerschaft auftretende, seltene Variante einer Psoriasis pustulosa mit schwerwiegenden Gesamtmerkmalen.

 

Eine eindeutige Diagnosebestätigung ist die histologische Untersuchung einer Hautprobe.

 

Was ist die Ursache für Psoriasis?

 

Als Ursache für die Entstehung von Psoriasis gilt die genetisch bedingte Funktionsstörung und Fehlsteuerung des Immunsystems, in deren Folge eine unangemessene Produktion und unzureichende Reifung der Hautzellen eintritt. Ihre anschließende Häufung äußert sich durch eine lokale Entzündung und das Schälen der Haut in Schuppenform. Es ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die lange in latenter Form bleiben kann. Das bedeutet, dass die Krankheit äußerlich nicht auftritt, aber unter dem Einfluss innerer oder äußerer Faktoren ausbrechen kann. Dies kann zum Beispiel der Kontakt mit einer Streptokokken-Infektion (Angina) sein, ein häufiger Psoriasis-Auslöser bei Kindern. Stress ist einer der bedeutendsten Faktoren, der das erste Aufflammen der Psoriasis, sowie den Krankheitsverlauf negativ beeinflusst. Ein Auslöser kann auch die Einnahme von Medikamenten gegen andere Krankheiten sein (ACE Hemmer, Betablocker, Antimalarika, Lithium, nichtsteroidale Antiphlogistika u. a.). Als Verschlechterungsfaktor können bei der Entstehung von Psoriasis unerkannte Herdinfektionen auftreten (chronische Mandelentzündung, unbehandelte Zähne) oder eine andere parallel verlaufende Erkrankung. Ein höheres Eintrittsrisiko besteht bei ungesundem Lebenswandel, Übergewicht, Alkohol- und Zigarettenmissbrauch. Äußere Faktoren können auch mechanischer Art sein, z.B. Reibung von Kleidung an der Haut, ein Aufflammen der Psoriasis kann auch ein saisonbedingter Wetterwechsel verursachen.

 

Was ist eine psoriatische Arthritis?

 

Psoriatische Arthritis ist eine chronische entzündliche rheumatische Erkrankung, die sich durch Gelenkentzündungen in Verbindung mit einem Hautleiden - Psoriasis äußert. Nicht jeder Patient mit Psoriasis leidet auch an einer Erkrankung des Bewegungsapparates, psoriatische Arthritis entsteht oft erst Jahre nach dem Auftreten von Hautanzeichen, und zwar bei einem ¼ der Patienten. Am häufigsten treten Psoriasis und Arthritis gleichzeitig auf, nur selten beginnt die Gelenkentzündung vor der psoriatischen Hautentzündung. Psoriatische Arthritis ohne Psoriasis ist eher selten. Die Krankheit beginnt mit unausgeprägten Schmerzen und der Schwellung eines oder mehrerer kleiner Handgelenke, der Knie, Ellenbogen, Sehnenansätze oder Entzündungsschmerzen der Wirbelsäule. Durch eine richtig gewählte Psoriasisbehandlung kann auch der Verlauf dieser Krankheit in Zusammenarbeit mit einem Rheumatologen positiv beeinflusst werden. Neben diesen Äußerungen kann eine unbehandelte schwere Psoriasisform auch die Funktion anderer innerer Organe beeinflussen und zwar wegen dem erhöhten Spiegel der Entzündungsfaktoren, deshalb sollte eine ausgedehnte Psoriasisform komplex behandelt werden.

 

Psoriasis und Lebensqualität

 

Psoriasis ist eine Erkrankung, die nicht nur die körperliche Gesundheit des Patienten, sondern auch seine Psyche negativ beeinflusst. Patienten leiden oft an Depressionen, da die Psoriasis ihr Gefühls-, Partner- und Sexualleben beeinflusst. Die Arbeitsmöglichkeiten von Menschen mit Psoriasis sind begrenzt, und zwar nicht nur durch die Erkrankung selbst, die Behandlung, sondern auch die Vorurteile des Umfelds.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten von Psoriasis gibt es?

 

Die moderne Dermatologie verfügt über ein breites Spektrum wirksamer Behandlungen, welche die Auswirkungen der Psoriasis lindern und unter Kontrolle halten können. Es gibt aber kein Medikament, das die Psoriasis vollständig heilen könnte. Nicht jede Behandlung wirkt bei jedem Patienten gleich, also kann sich die Reaktion auf die Behandlung mit der Zeit ändern.

 

Generell wird die Psoriasisbehandlung in 4 große Gruppen der Behandlungsverfahren unterteilt, die in Abhängigkeit vom Schweregrad angewendet werden:

 

1. topische (lokale) Therapie - Medikamente, die direkt auf die Haut, die betroffenen Stellen appliziert werden, entzündungshemmende Externa, lokale Kortikosteroide, Vitamin-D-Derivate, Retinoide, topische Immunmodulatoren, Salicylsäure, Teer, Ichtamol, Pix und andere

2. Phototherapie - Behandlung mit UV-Licht UVB, PUVA

3. perorale systemische Behandlung (Retinoide, Methotrexat, Cyclosporin A) - Medikamente in Tabletten- oder Injektionsform, die auf den ganzen Körper wirken, die Immunität hemmen, langfristig eingenommen werden, wobei eine klinische Überwachung erforderlich ist

4. biologische Behandlung (Infliximab, Adalimumab, Ustekinumab, Etanercept) - neue Medikamente, die selektiv in Prozessen der biologischen Antwort des Körpers wirken, wodurch sie in den Verlauf der Krankheitsreaktionen im Organismus eingreifen. Die hohe Selektivität ihrer Wirkung äußert sich vor allem durch eine bessere Verträglichkeit der Behandlung, was eine langfristige Verabreichung und eine kontinuierliche Kontrolle der Psoriasissymptome ermöglicht. Die biologische Behandlung ist für Patienten mit einer mittelschweren bis schweren Herdpsoriasis bestimmt, bei denen zuvor eine systemische Behandlung oder Phototherapie wegen mangelnder Wirkung oder unerwünschten Wirkungen gescheitert sind.

 

Da die Psoriasis eine chronische Erkrankung ist und die Lebensqualität des Patienten in allen Bereichen negativ beeinflusst, muss sie behandelt werden. Eine hochwertigen verfügbare Behandlung, die richtige Kombination einer komplexen und lokalen Therapie und eine Rotationstherapie unter der Leitung eines Dermatologen ermöglichen bei Patienten lange Perioden der Krankheitsremission zu erreichen.

 

Können eine Diät und ein gesunder Lebensstil die Psoriasis beeinflussen?

 

Auf der Grundlage vieler Psoriasis-Studien konnte bisher kein Zusammenhang mit der Ernährung, einer Leber- oder Nierenerkrankung festgestellt werden. Der Effekt einiger Diäten wird eher der radikalen Ernährungsveränderung, nicht der konkreten Form zugeschrieben. Wir können Psoriasis-Patienten nur empfehlen, allgemein bekannte Grundsätze einer gesunden Ernährung mit einem gesenkten Anteil an Zucker und Fetten, mehr Omega-3-Fettsäuren einzuhalten, Zigaretten und Alkohol auszuschließen, also generell einen gesunden Lebenswandel. Zu den weiteren Maßnahmen bei der Hygiene gilt, dass eine kurze Dusche besser, als ein langes Bad ist, (salziges) Meerwasser wohltuend wirkt und nach dem Bad geeignete Hautpflegemittel verwendet werden sollten. Gut sind Kuraufenthalte mit Schlamm, Salzen, sulfat- und quarzhaltiges Wasser (Bad Smrdáky), Seeaufenthalte.

 

Einen bemerkenswerten Einfluss auf die Erkrankung haben die individuelle Einstellung gegenüber der Krankheit und ihre Akzeptanz. Positiv sind auch eine aktive Einstellung der Krankheit gegenüber, die tägliche Hautpflege und Vorsorgemaßnahmen. Eine wirksame Vorsorgemaßnahme ist es Risikofaktoren auf dem gewünschten Niveau zu erhalten. Durch geeignete Ernährung, ausreichend Schlaf und Vitaminpräparate wird der Körper im Gleichgewicht mit einem guten Immunniveau erhalten. Es ist wichtig immundepressiven Situationen auszuweichen: Stress, Streptokokken- und Virusinfektionen, Verletzungen, Sonnenverbrennungen oder unangemessen lange Sonnenexposition. Es ist angebracht, wenn Psoriasis-Patienten keine Berufe ausüben, die ihren Zustand verschlechtern können, zum Beispiel solche, die das Risiko des Austrocknens der Hände oder einer Nagelbettentzündung erhöhen: Friseure, Mechaniker, Fleischer, Bauarbeiter, etc.

 

Psoriasis und Schwangerschaft?

 

Allgemein gilt, dass sich die Psoriasis während der Schwangerschaft verbessert und nach der Entbindung und in der Stillzeit eine Verschlechterung eintritt. Wenn Sie schwanger sind, oder eine Schwangerschaft planen, ist es wichtig Ihren Arzt rechtzeitig zu informieren, vor allem dann, wenn Sie sich einer komplexen Behandlung unterziehen. Systemisch verabreichte Medikamente, aber auch einige großflächig aufgetragene Salben können die Entwicklung des Kindes beeinflussen. Vorherzusagen, ob Kinder von Psoriasis-Patienten an Psoriasis erkranken, ist fast unmöglich, die Erbbarkeit ist nicht so eindeutig, wie bei anderen Erkrankungen. Wenn Sie an Psoriasis leiden, besteht bei Ihren Kindern ein erhöhtes Eintrittsrisiko, sie haben eine sog. positive Familienanamnese. Psoriasis muss bei ihnen jedoch nie auftreten, kann aber bei den Kindern Ihrer Kinder vorkommen.

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